
Manche von euch haben es schon vermutet oder gar erraten: Das nette schwarze Häuschen beim ADEG-Parkplatz in Thüringen ist ein Bankomathäuschen! Ab dem 30.08.2021 stehen euch in diesem Häuschen ein Bankomat sowie SB-Geräte zur Verfügung.
Entworfen und geplant wurde das Häuschen von der HTL-Maturantin Emma Burtscher. Wir haben sie zu diesem besonderen Projekt befragt.
Liebe Emma, wie ist die Idee zum Bankomathäuschen entstanden?
Mein Vater (Anm.: Martin Burtscher, Firma Burtscher Holzbau in Ludesch) hat erfahren, dass die Raiffeisenbank ein Bankomathaus für den Übergang der Bauzeit in Thüringen benötigt. Wir beide saßen an diesem Abend spontan zusammen und haben Skizzen angefertigt. Noch in derselben Nacht habe ich das Häuschen in 3D gezeichnet und am nächsten Tag weitergeleitet.
Kannst du den Entwurf beschreiben?
Ich plane sehr viel mit Emotionen. Wenn ich Geld bei der Bank hole, beispielsweise vor dem „Furtgoh“, möchte ich mich in diesem Raum wohl und sicher fühlen. Dieses Gefühl wollte ich auch den Kunden geben. Die Form war von Anfang an klar: Der Innenraum ist durch das Satteldach sehr offen und hell, so fühlt man sich freier und nicht bedrängt. Durch das einzelne Fenster vorne behält man beim Bedienen der Automaten den Überblick, die geschlossene Wand dahinter bietet Schutz. Bei Tag wird das Gebäude von natürlichem Licht beleuchtet. Die Bank vor dem Häuschen ist geschützt in der Nische und vermittelt für die wartenden oder ruhenden Personen ebenfalls Sicherheit. Zusätzlich lädt sie zum Verweilen ein, ist also ebenfalls ein Anziehungspunkt.
Wer hat das Häuschen gebaut – und welche Materialien wurden verwendet?
Das Bankomathäuschen wurde im Familienbetrieb (Burtscher Holzbau) gebaut. Die Spenglerarbeiten hat der Nachbarbetrieb, die Spenglerei Küng, durchgeführt. Der Innenraum besteht nur aus Fichtenholz. Details wie die Beleuchtung, Türgriffe, etc. sind in Schwarz gestaltet. Die Fassade ist der Kontrast dazu. Durch die schwarze Falzblechfassade sticht der warme und helle Innenraum hervor. Eine weitere Besonderheit des Innenraumes ist der schwarze LED-Streifen, der nochmals die Form des Hauses betont und beim Bedienen der Geräte von oben und seitlich Licht spendet. Uns war die Verwendung von nachhaltigen Materialien sehr wichtig. Außerdem haben die Arbeiten hauptsächlich in Ludesch stattgefunden. Handwerker aus der Umgebung und zwei Lehrlinge aus dem Walgau waren mit am Werk.
Wie reagieren die Menschen auf das Häuschen – habt ihr schon Rückmeldungen erhalten?
Die Resonanz auf das Bankomathäuschen ist riesig. Die Menschen sind neugierig, was es mit diesem Häuschen auf sich hat. Wir haben auch schon viele Anfragen und Ideen für eine weitere Verwendung bekommen (Kapelle, Gartenhaus, Tiny Haus…).